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Len
 
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Default Navy-support for Red Sea convoy's

On a german website I read the following report.
In my opinion it's informative, well written and what do you know,
reassuring, even for cruisers who have chosen a passive kind of
defense in case of an attack.
I take it circumnavigators who might pass the gulf of Aden can deal
with the german language but when needed I can translate the
important text-parts.
Credits to Christian Uehr, skipper of the SY SUBEKI and to Bobby
Schenk who probably edited it and put it on his website
www.bobbyschenk.de.

Safe voyage,
Len
S/v Present

-------------------------------------------------------

Golf von Aden oder "Pirate Alley" - die endlose Debatte

Im November, Dezember und bis in den Januar hinein, wenn die Boote
nach Westen weiterfahren wollen, ist das beliebteste Thema fast
aller Sundownergespräche auf den Ankerplätzen in Malaysia und
Thailand die Piratenbedrohung im Golf von Aden. Das ist
verständlich.

Von Malaysia und Thailand ist der Weg nach Europa durch das Rote
Meer der kürzeste, ungefähr 6000 Meilen, verglichen mit dem Weg um
Afrika, um das Kap der Guten Hoffnung, in der Größenordnung um 12000
sm. Für viele Segler wäre das eine einfache Wahl, wenn es nicht die
Piratenbedrohung im Golf von Aden gäbe (und nicht im Roten Meer, wie
in Deutschland oft vermutet wird). Zwischen 1999 und 2005 sind zwei
bis sechs Boote von geschätzt etwas über 100 durchreisender Yachten
pro Jahr angegriffen worden. Es gab nach meiner Kenntnis einmal eine
Verletzte durch Warnschüsse, aber bisher keine Toten. Im Gegensatz
zu den gewerbsmäßigen, gut organisierten und schwer bewaffneten
Berufspiraten in den Singapur- und Mallaca-Straits sowie vor
Somalia, deren Beuteziel große Frachtschiffe oder Tanker sind,
handelt es sich im nördlichen Golf von Aden vor der Yemenitischen
Küste vermutlich um Fischerpiraten, die ihre Netze manchmal mit
Machete und Gewehren vertauschen oder Menschenschmuggler, die auf
einen Beifang hoffen; beides nach jetzigen Erkenntnissen keine
Profis!

Ihre Bewaffnung besteht in der Regel nicht aus modernen,
automatischen Waffen, sondern aus einfachen, älteren Gewehren und
Macheten. Der Überfall auf zwei amerikanische Yachten, GANDALF und
MAHDI, im März 2005, etwa 35 sm südwestlich von Mukalla heizt die
Diskussion besonders an. Hier hatten die Piraten mit zwei Booten
angegriffen und ohne Vorwarnung das Feuer auf beide Yachten
eröffnet, keine Warnschüsse. Rod Nolin, MAHDIs Skipper, schoss mit
seiner Schrotflinte sofort gezielt zurück, worauf die Angreifer von
ihm abließen. GANDALF, unbewaffnet, rammte geistesgegenwärtig das
gegnerische Boot, und beschädigte es schwer. Als das zweite Boot
versuchte GANDALF von achtern zu entern, vereitelte Rod das
erfolgreich, indem er zwei Piraten niederschoss, bevor sie auf das
Heck von GANDALF übersteigen konnten. Damit war der Überfall
erfolgreich abgewehrt. (Weitere interessante Einzelheiten siehe
Bobbyschenk.de - hier klicken -). Später, als beide Boote nach
Meldung des Zwischenfalls und ihrem Auslaufen aus Aden, vermutlich
von rachedurstigen Verwandten der Piraten, beschattet wurden, haben
NATO-Kriegschiffe beide Boote längere Zeit schützend begleitet.

Am Horn von Afrika und im Golf von Aden sind seit Längerem NATO-
Schiffe zur Kontrolle des Schiffsverkehrs im Rahmen der Operation
ENDURING FREEDOM eingesetzt. Daran sind auch regelmäßig deutsche
Einheiten beteiligt. Als wir im Sommer in Deutschland waren, hatte
ich daher mit dem Flottenkommando in Glücksburg Kontakt aufgenommen
und die Erlaubnis erhalten, mit der Fregatte EMDEN, die im März in
diesem Seegebiet stehen sollte, direkt Verbindung aufzunehmen.


In dieser Debatte kristallisieren sich schnell zwei Segler Lager mit
unterschiedlichen Bewertungen und Handlungsansätzen heraus:

Das eine Lager glaubt an schützende Passivität: Vor dem Golf
wichtige Dinge, Wertsachen und Geld gut verstecken, Scheinwertsachen
bereit halten, im Falle eines Falles MAYDAY funken, EPIRB
aktivieren, Boot aufstoppen, sich grundsätzlich nicht wehren,
Piraten an Bord kommen lassen, jeden Anschein einer Provokation
unterlassen, hoffen, dass nichts passiert, Ausrauben ertragen und
weiterfahren.

Die anderen wollen aktiv das Überraschungsmoment ausnutzen, dass
Yachten sich überhaupt wehren. Sie sind darauf eingestellt, mit
Leuchtpistole und Blitz/Knall Seenotmunition, wie die deutsche
Segelyacht MINTAKA 1999 (siehe www. bluewater.de) oder, wie MAHDI,
mit einer Schrotflinte diese Leute erfolgreich abzuwehren,
beziehungsweise, sich diese aktive Option zumindest offen zu halten,
um je nach Lage zu entscheiden.


Beide Gruppen sind sich darüber einig, im besonders gefährdeten
Abschnitt zwischen Salalah/ Oman und Aden/ Yemen, im Konvoi zu
segeln und dabei weit nach Südwesten auszuholen, um erst einmal von
der Yemenitischen Küste frei zu kommen. Dabei ist es wichtig, von
Somalia, als der noch gefährlicheren Küste, möglichst 90sm Abstand
zu halten, ebenso, zwischen 48°50' E und 47°50' E, 50 sm vom Yemen.
Der Bereich 10 bis 30 Meilen südwestlich des Hafens Mukalla gilt als
das besonders gefährliche Gebiet, welches es unbedingt zu meiden
gilt. Alle sind darauf eingestellt, passive Vorsichtsmaßnahmen zu
treffen, jedem Fischerboot weiträumig ausweichen, nachts keine oder
wenig Licht zeigen und vom UKW Funk so wenig wie möglich Gebrauch zu
machen. Sollte ein Überfall stattfinden, wird EPIRB aktiviert und
ein MAYDAY gesendet. In der Dunkelheit, bei Starkwind und grober See
wird die Gefährdung durch Piraten als sehr gering eingeschätzt.


Entschluss

Nach vielen und langen Diskussionen mit anderen Seglern steht unser
Entschluss: Wir, drei „gleich gesinnte" Boote, TSOLO (US), NEREUS
(UK) und SUBEKI werden ab Salalah einen Konvoi bilden. Im Falle
eines Angriffes wollen wir nicht nur die EPIRBs aktivieren und
MAYDAY funken, sondern uns mit allen Mitteln, die uns zu Gebote
stehen wehren und gegenseitig unterstützen.


"Unter alle Mittel" fällt bei uns, den Gegner mittschiffs mit hoher
Fahrt zu rammen und der Einsatz der Leuchtpistolen mit Blitz/Knall-
sowie anderer Signalmunition im direkten Schuss. Davon versprechen
wir uns eine gute Wirkung gegen die von Piraten genutzten hölzernen
Fischerboote, die häufig auch Außenborder- Benzintanks und andere
brennbare Dinge an Deck haben. Ein Boot, das brennt, hat keine Zeit
mehr für Piraterie, sondern andere Sorgen. Einzelheiten sollen in
Salalah/ Oman festgelegt werden. Von hier soll auch Verbindung mit
der EMDEN aufgenommen werden, um auszuloten, ob wir von Nato-
Kriegschiffen, ohne deren Auftrag zu beeinträchtigen, irgendeine
Unterstützung erfahren können. Wir laufen am 25. Januar 2006 aus
Langkawi (Malaysien) aus.

Unsere Vorbereitungen

Am Nachmittag des 2. März, nach 3000sm und Stopps in Gaulle/ Sri
Lanka und Uligamo/ Malediven laufen wir in Salalah/ Oman ein; unser
erster arabischer Hafen.
Noch am Abend unserer Ankunft schicken wir eine Email an die
Fregatte EMDEN. Aber leider erhalten wir von ihr keine Antwort,
sondern eine lange Email vom Einsatzführungskommando der Bundeswehr,
die eine Menge, für uns wenig brauchbare Ratschläge enthält, wie zum
Beispiel: Rufen Sie bei Public Affairs der 5.US Fleet in Bahrain an,
Telefon …, informieren Sie sich beim NATO SHIPPING CENTRE Northwood
England, Telefon…, und, wenn Sie angegriffen werden, rufen Sie über
Funk so und so um Hilfe. (Wie ein MAYDAY abgesetzt wird, haben wir
bereits beim BR-Schein gelernt.)

Der antwortende Fregattenkapitän meint es gut, aber er ist wohl kein
Segler. Auch eine zweite Email an die EMDEN, Info an alle anderen
bisher Beteiligten der Marine, bleibt bis heute unbeantwortet. Wir
sind sehr enttäuscht.

In Oman kann man auch Waffen kaufen. An einer Ecke, direkt neben
einer Bank, bieten bärtige, Männer, Beduinen, die einem Film
entsprungen sein könnten, ältere Gewehre zum Verkauf an, zumeist
englische 1.- oder 2.- Weltkriegsmodelle, auch Munition, Messer und
prächtige Dolche. Pistolen, Schrotflinten, moderne
Schnellfeuergewehre oder gar Kalaschnikows sieht man hier nicht.
(Meine Wahl zur Selbstverteidigung auf See wäre immer eine
Schrotflinte und niemals eine Kalaschnikow, die dazu auch noch eine
Kriegswaffe ist, die man als Privatmann nicht besitzen darf - siehe
auch www.bobbyschenk...


Gegenüber ist der Große Bazar, wo man alles kaufen kann, vom Turban
bis zu Weihrauch und Myrre. Was wir auch tun. Aber neben diesen
Sightseeing Aktivitäten, geht es natürlich auch um die
Vorbereitungen, heil durch "Pirate Alley" zu kommen, wie die Segler
das Gebiet zwischen 48.50 und 47.50 östlicher Länge im Golf von Aden
nennen.


Inzwischen ist eine britische Fregatte im Hafen eingetroffen, HMS
MONTROSE. Ihr Erster Offizier ist sich nicht zu schade, mit den
Seglern selbst Kontakt aufzunehmen und sich ihre Piratensorgen
anzuhören. Er informiert, dass im Augenblick mindesten 6
Kriegschiffe hier im Einsatz seien und neben anderen
Aufgaben „Pirate Patrol" durchführen; er gibt seine Dienst- Email
heraus und nennt uns eine Notfrequenz, auf der die "Coalition
Warships" hören. Was für ein Unterschied zur deutschen Marine! Einen
Tag vor uns läuft ein Segler-Konvoi von sieben Booten aus. Sie haben
einen kleinen Operationsplan erarbeitet, Konvoiregeln aufgestellt
und Aufgaben verteilt, wer wann Radarwache hat und wie sie bei
Piratenangriffen reagieren wollen. Sie nennen ihre Gruppe „Dexy's
Midnight Runners".

Wir, TSOLO, NEREUS und SUBEKI haben unsere Vorbereitungen ebenfalls
abgeschlossen. Unsere Wegepunkte, Funk und Radareinsatz, Verhalten
bei Annäherung verdächtiger Boote, sowie Verhalten bei
Piratenangriff sind fest gelegt. Wir nennen uns - ein wenig
Galgenhumor muss sein - „Three Blind Mice"( in Anlehnung an das
englische Kinderlied, indem drei kleine Mäuse um ihr Leben vor dem
Schlachtermesser der Bauersfrau rennen).

Nach dem Auslaufen schicken wir eine Email an HMS MONTROSE:

„09mar06 16deg34E 053deg50E
TO: HMS Montrose
From: Sailing Vessel Convoy "Three Blind Mice"

If you do not mind, we would like to let you know our intentions:
Our "convoy" consists of three boats:
NEREUS (UK)
TSOLO (US)
SUBEKI (GE)

We have just left Salalah at 090700Zmar06 ; course: 207T; our
passage way points a


WP 4: 15deg00N 053deg00E
WP 5: 12deg30N 048deg60E
WP 6: 12deg30N 047deg30E
WP 7: 12deg15N 045deg29E
WP 8: 12deg44N 044deg57E


We try to maintain a speed of not less than 5.5 kn


Wir haben uns vorgenommen, zumindest im besonders gefährdeten
Gebiet zusammen zu bleiben, aber leichter gesagt als getan. TSOLO
(50 Fuß) und SUBEKI (42 Fuß) haben damit keine Schwierigkeiten, wohl
aber Motorsegler NEREUS. Bei wenig Wind segelt NEREUS langsamer als
wir beide, wenn es aber ums Motoren geht, kann die NORDIA 58 nicht
langsamer als 5.5, manchmal sogar nur Minimum 6 Knoten fahren. Das
führt bei wenig Wind dazu, dass das Boot entweder zurück hängt oder
voraus fährt. Aber irgendwie schaffen wir es meistens, doch nicht
immer, einigermaßen in Sichtweite zueinander zu bleiben. Wir stellen
allerdings schnell fest, dass es bei einem Abstand von mehr als
einer Meile kaum mehr möglich ist, sich schnell und effektiv bei
Gefahr gegenseitig zu unterstützen. Die unsichtbare Präsenz der
Coalition Warships, die wir über Funk auf Kanal 16 ständig
mitbekommen, manchmal sogar über 120 sm Entfernung, wie aus den
Standorten der angerufenen Schiffe hervor geht, beruhigt irgendwie.
Da auch wir, wie ausprobiert, auf Kanal 16 und 6 über ähnliche
Distanzen funken können, wenn wir auch nicht wissen, warum das
funktioniert, glauben wir, im Falle eines Falles würde unser MAYDAY
auch gehört werden.


Wir hören mehrmals am Tag und auch in der Nacht, wie NATO-
Kriegschiffe, die sich hier über UKW mit „ This is Coalition Warship
F … " (und dann folgt eine dreistellige Nummer) melden, mit vielen
Schiffen Kontakt aufnehmen, um diese zu überprüfen und freuen uns
über ihre dichte Präsenz. Wir selber werden eine Nacht von der
MONTROSE beschattet, außerdem fliegen uns zweimal holländische
Bordhubschrauber an und sehen nach dem Rechten.

Der Zwischenfall

Nach drei Tagen, gegen Mittag, kurz vor dem Hochgefährdungsbereich
passiert es denn auch. NEREUS hängt gut 2,5 sm zurück, als wir zwei
yemenitischen Fischerboote auf Gegenkurs sichten. Sie haben
offensichtlich starke Motoren und bolzen mit hoher Bugwelle gegenan,
während wir vor dem Wind mit ausgebaumter Genua und Bullenstander
segeln. Kurz vor uns ändern sie ihren Kurs und fahren dicht an uns
vorbei. Wir fühlen uns inspiziert und sind vorbereitet, uns zu
wehren, wenn erforderlich. Als die Fischer das kleine weiße Segel
von NEREUS, weit hinter uns ausmachen, drehen sie ab und fahren
geradewegs auf unseren Nachzügler zu. Damit haben sie ihre Chance.
Sind das Piraten oder neugierige Fischer? Wir rollen die Vorsegel
ein, sind dabei umzudrehen, um ebenfalls gegen die 20kn Wind und die
entsprechende Welle anzubolzen und sorgen uns, zu spät zu kommen.
Dann sehen wir wie ein Fischerboot ausschert. Sie nehmen NEREUS von
beiden Seiten in die Zange. Dieses Manöver sieht eindeutig aus. Wir
befürchten das Schlimmste. Man kann aus dieser Entfernung auch im
Fernglas nicht erkennen, was sich soweit weg hinter uns abspielt. Es
gibt ein paar sehr lang erscheinende, bange Minuten. Dann aber
meldet NEREUS, es sei alles ok und die Fischer führen weiter. Uns
fallen mehrere Steine vom Herzen. Obwohl alles gut gegangen ist,
sind wir bestürzt. Im Falle eines tatsächlichen Piratenangriffs
wären wir bestimmt zu spät gekommen, um noch helfend einzugreifen.

Was die Fischerboote zu diesen, aus unserer Sicht sehr verdächtigen
Manövern bewogen hat, Neugier oder etwas anderes, wissen wir nicht.
Und genau solche lange unklar bleibende Situationen machen es
schwierig, sich richtig und schnell zu entscheiden. Bevor man guten
Gewissens selber aktive Gegenmaßnahmen trifft, muss die andere Seite
absolut eindeutig eine feindselige Absicht gezeigt haben, wie im
Fall GANDALF und MAHDI. In weniger klaren Situationen mag es
manchmal dann auch zu spät sein. Genau diese Problematik macht
angemessenes, richtiges und verantwortbares Handeln so schwierig,
insbesondere, wenn die Nerven blank liegen, weil man sich bedroht
fühlt. Es ist einfach so, alle Fischerboote, die sich Yachten in
diesem Seegebiet nähern, stehen unter Generalverdacht, auch wenn
99,9% davon harmlos sind.

Mit unserem Timing haben wir Glück, das besonders gefährdete Gebiet
von Pirate Alley, durchqueren wir, weitgehend abgeblendet fahrend,
bei Nacht ohne Zwischenfälle.


An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass man
im Golf von Aden beileibe nicht die ganze Zeit angespannt ist und
sich unwohl fühlt, das war nur in der beschriebenen, aus unserer
Sicht etwas kitzligen Situation der Fall und im eigentlichen
Hochrisikobereich zwischen 48.50 und 47.50 E südwestlich Mukalla.


Trotzdem sind wir froh und erleichtert, fünf Tage nach Verlassen
Salalahs wohlbehalten in Aden einzulaufen.

Nachlese

Hier treffen wir auch SERENO wieder, eine amerikanische Yacht, die
wir aus Langkawi kennen. Sie gehörte zu dem einen Tag vor uns aus
Salalah ausgelaufenem „Dexy Midnight Runners" und berichtet, dass es
fast unmöglich gewesen sei, mit sieben Booten des Nachts eng, also
auf Viertelmeilenabstand zusammen zu bleiben und nennen es einen
Albtraum. Ein Boot hatte einen Maschinenausfall in einer
Totalflaute, der Konvoi dümpelt für 6 Stunden an einer Stelle,
Dinghys werden zu Wasser gelassen, aber die Maschine bekommt keiner
wieder in Gang. Der Skipper entschließt sich nach Salalah zurück zu
segeln, wenn wieder Wind da ist. Inzwischen haben sich einige
neugierige Fischerboote angesammelt und beäugen das Drama aus der
Ferne, was nicht zur Beruhigung beiträgt. Es sind keine Piraten. Die
SIR GEORGE, so heißt das Boot, erreicht nach zwei Tagen unversehrt
Salalah, wie die MONTROSE den Konvoi über das Flying Fisch Net
wissen lässt . Alle anderen Boote dieses Konvois kommen ebenfalls
ohne Piratenkontakt in Dschibuti an.


Ein anderer Segler Konvoi berichtet, dass eine US Fregatte unterwegs
bei ihnen angefragt habe, ob sie etwas gegen eine Begleitung hätten
und ob bei ihnen alles o.k. sei. Das Angebot wurde dankend
angenommen und das o.k. nur in soweit eingeschränkt, dass ihnen das
Eis ausgegangen sei. Eine Stunde später ließ das Kriegschiff ein
Schlauchboot zu Wasser, das eine Riesenpackung Eiscreme überbrachte.
So geht es auch!


Die Schweizer Segelyacht VITO, uns im Golf eine Woche voraus, wird
auf Position 13°05'N / 49° 51'E, 90sm SSE von Mukalla durch
Fischerboote bedrängt und entkommt im Schutze der Dunkelheit durch
hohe Fahrt mit 8kn.


Die Yacht TIR NA NOG setzt am 16. April 2006, 20 sm vor der
yemenitischen Küste kurz vor Aden, in einer bedrohlichen Situation
einen MAYDAY-Spruch ab. Eine holländische Fregatte sieht später nach
dem Rechten, aber kann keine Anhaltspunkte mehr für eine
Piratengefährdung feststellen. Bei unserer INTERMAR Funkrunde am 2.
Mai erfahren wir von der deutschen Yacht PETIT PRINCE, die neben TIR
NA NOG in Aden ankerte, dass diese mit Schusswaffen bedroht wurde.
Das Erscheinen von drei Handelsschiffen auf das MAYDAY hin, habe die
Piraten vertrieben. Bei den Piraten habe es sich um drei Speedboote
sowie einen Fischkutter als Mutterschiff gehandelt. (Aus meiner
Sicht würde das eher auf Piraten somalischen Ursprungs hindeuten.)

Vorschlag

Nach meiner Auffassung trägt die starke Präsenz der NATO-
Kriegschiffe im Golf von Aden maßgeblich zur Sicherheit auch der
Segelboote bei. Es wäre gut, wenn die Yachten eine bekannte feste,
über Email erreichbare NATO-Ansprechstelle hätten, der man die
Konvoidaten und Positionen ab Salalah bis Aden regelmäßig mitteilen
kann sowie eine ständig abgehörte HF-Notfrequenz für alle Fälle.
Wenn die Kriegschiffe Positionen und Bewegungen der Konvois auf
ihren Plots hätten, könnten sie im Notfall schneller und effektiver
helfen. Die Segler würden sich zu Recht sicherer fühlen können.

Fazit

Unter den gleichen Umständen würden wir diese Fahrt so wieder machen.

Christian Uehr
SY SUBEKI









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